Blogkommentare versus Forenprofile

14. September 2011
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Heute möchte ich die beiden Linkaufbaumaßnahmen Blogkommentare und Forenprofile etwas genauer unter die Lupe nehmen. Grund dafür ist, das ich immer wieder solche Angebote auf Ebay oder in einschlägen Foren sehe, die Tausende oder sogar Hunderttausende solcher Links gegen kleines Geld versprechen. Aber was genau steckt hinter diesen durchaus verlockenden Angeboten?

Bei den Blogkommentaren muss man zuerst differenzieren. Auf der einen Seite gibt es die manuell erstellten Kommentare, die auf den Inhalt des Posts eingehen, länger als fünf Wörter sind und im Optimalfall keinen Keywordlink enthalten (Keyword wird als Name eingetragen). Diese sind aus meiner Sicht für den Kommentator und für den Blogbetreiber gut. Der Kommentator erhält einen Backlink, zeigt das er auch Ahnung von dem Thema hat und zieht so vielleicht ein paar neue Leser an. Der Blogbetreiber bekommt Feedback zu seinem Artikel, erhält vielleicht neue Denkanstöße und hat mit seinem Artikel eine Diskussion angestoßen.

Nach diesen sinnvollen Blogkommentaren kann man aber bei den Angeboten lange suchen. Dort werden mit Tools wie zum Beispiel ScrapeBox Blogs und Blogartikel gesucht und dann automatisch Kommentare erstellt. Diese zu erkennen ist in der Regel nicht schwer, denn meistens wird ein Keyword als Name verwendet und der Kommentar geht nicht auf den Artikel ein (ala: Wie heißt das Plugin rechts/links? oder Auf dem iPhone/iPad sieht deine Seite aber komisch aus!). Das lässt sich natürlich in alle Sprachen übertragen und 99% der Blogkommentar-Links werden auch mit einem englischen Kommentar versehen. In der Regel werden Blogs von solchen Kommentaren befallen, die diese ohne Moderation direkt veröffentlichen.

In den Angeboten mit Links aus Blogkommentaren werden teilweise auch Links aus Trackbacks oder Pingbacks angeboten. Diese werden dann ähnlich wie die Blogkommentare erstellt und sind auch reiner Spam, um Links zu ergattern.

Auf der anderen Seite stehen Forenprofile. Darunter versteht man das (automatische) Erstellen eines Accounts auf einem Forum und dann das Platzieren eines oder mehrere Backlinks in der Signatur oder dem Profilfeld Webseite. Diese werden in der Regel mit Programmen wie Xrumer oder Sick Submitter erstellt. Aus meiner persönlichen Sicht ist diese Art des Linkaufbaus auch nicht so spammig wie die Blogkommentare, denn es wird kein Forenpost erstellt und keine unerwünschte Werbung gemacht. Forenbetreiber mögen das natürlich anders sehen. Wobei der Schutz gegen solche Anmeldungen auch nicht ganz so schwer ist, zum Beispiel macht es keinen Sinn, auf einem Forenprofil das nicht öffentlich sichtbar ist (dh. um es zu sehen muss man eingelogt sein), Links zu platzieren.

Bei beiden verschiedenen Linkarten handelt es sich aus meiner Sicht um qualitativ minderwertige Links. Daher werden diese auch in riesigen Paketen angeboten. Allerdings gibt es bei beiden Methoden verschiedene Vorteile und Nachteile:

Blogkommentare:

  • Vorteil:
  • Kommentare stehen in der Regel unter einem längeren Artikel mit viel Inhalt und werden so von Suchmaschinen wahrgenommen
  • relativ günstig
  • Nachteile:
  • Spam und Unterstützung von Spam
  • eigene Webseite kann in Blacklisten von Antispam-Tools landen (Askimet oä.), gesperrt werden (Freeblog bei WordPress.com + Askimet-Blacklist) oder schlechte Bewertungen bekommen (WOT oä.)
  • 80% bis 90% nofollow Links
  • möglicherweise schlechte Nachbarschaft durch andere Kommentare im gleichen Beitrag

Forenprofile:

  • Vorteile:
  • weniger “spammig”
  • relativ günstig
  • meistens kann mehr als ein Link pro Profil gesetzt werden
  • Nachteil:
  • verschiedene Forenprofile sind sich in der Regel sehr ähnlich, daher haben Suchmaschinen wie Google meistens nur wenige Profile im Index -> hoher Aufwand und weitere Kosten, um die Forenprofile mit verschiedenen Indexierungsstrategien in den Index zu bekommen

Nun zu der Verwendung von solchen Links. Ich selber halte es nicht für sinnvoll, diese auf die eigene Homepage zu setzen. Dies wird von Suchmaschinen meistens erkannt und führt zu Abwertungen. Allerdings ist dies auch vom Alter der Webseite und von der Gesamtzahl der Backlinks dieser Webseite abhängig. Sinnvoll ist es hingegen, diese in zweiter oder dritter Ebene zu setzen und so Backlinks aus Artikelverzeichnissen, Freeblogs oder ähnlichen Methoden zu stärken. Stichwort: Linkpyramide.

Ähnliche Artikel:

  1. Indexierung-Strategie für Forenprofile

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3 Responses to Blogkommentare versus Forenprofile

  1. Marco zu 15. November 2011 auf 08:36

    So mal Hand aufs Herz, im Prinzip sind die meisten Massnahmen Spam!
    Wo fängt Blackhat an?? Da gehen die Meinungen schon stark auseinander. Links zu verstecken, oder mit irgentwelchen Tools Blogs und Foren zu überfluten ist klar Blackhat!
    Ich nutze Forenprofile wie auch Blogkommentare zum Linkaufbau.
    Klar wenn man Kommentare wie “Toller Blog weiter so” schreibt kommt man nicht weit.

  2. Stefan zu 23. Januar 2012 auf 21:34

    Echt interessant. Ich habe selbst auch schon häufig Erfahrungen mit Blogspam machen müssen und wundere mich immer wieder über die extreme Einfallslosigkeit der vollautomatischen Kommentare. Ähnlich ist es aber auch bei Webkataloganmeldungen oder Social Bookmarks. Viele “Möchtegern-SEOs” verwenden Scripte zur Texterstellung die lediglich die Reihenfolge der Sätze in den Beschreibungen vertauschen oder sie ersetzen einfach nur bestimmte Wörter durch andere mit der selben Bedeutung. Ich habe aber auch schon erlebt das ein und der selbe Artikel mit 10 oder mehr verschiedenen Überschriften in verschiedenen Artikelverzeichnissen veröffentlicht wurde. Meiner Meinung nach ist es immer noch am effektivsten wenn man völlig ohne Scripte oder Software arbeitet. Sehr wenige wirklich hochwertige Backlinks werden von Google bestimmt auch viel besser bewertet als zig tausende die zum Großteil aus Spam bestehen.

    • admin zu 24. Januar 2012 auf 15:58

      Kann ich zwar nicht 100% bestätigen, da ich auch mit halbautomatischem und durchaus auch mit automatischem Linkaufbau gute Erfahrung gemacht habe. Aber man sollte sich halt Gedanken drüber machen, was man erreichen will und wie sich der angepeilte Linkaufbau auswirken kann. Der Rest ist dann denke ich Erfahrungssache.

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