Werde ich über mein Handy ausspioniert?

2. August 2021
Von

In den Medien existieren immer wieder Berichte über Menschen, deren Handy ausspioniert werden. Dabei ist zu differenzieren, um welche Art von “Spionage” es sich konkret handelt. Ist es ein Virus oder doch nur eine falsche Einstellung am Handy? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen.

Was bringt dem Angreifer die Spionage im Handy?

Es gibt kein lukrativeres Opfer als modere Smartphone-Besitzer: Mindestens zwei Kameras auf die zugegriffen werden können, GPS und/oder NFC-Module, Fotos, Videos, Mikrofon, Kontaktbücher, Notizen und allerlei Dokumente in der Cloud. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Ziel von Angreifern sind in der Regel immer genau diese sensible Daten und vor allem ist das oberste Ziel in irgendeiner Form Geld damit zu generieren, sei es auch durch Erpressung (https://deftipps.com/securityecke/wird-handy-abgehoert.html ). Dazu zählen zum Beispiel Ihre Eingaben im Browser (Online-Banking, Anmeldedaten von sozialen Medien und ähnliches) aber auch Tonaufnahmen oder Videoaufzeichnungen.

Weniger gefährliche Apps möchten Ihr Verhalten protokollieren, wie Sie Ihr Handy benutze, welche Webseiten Sie wie lange besuchen oder welche Suchbegriffe Sie eingeben. Auch Standortdaten oder das Adressbuch sind ein beliebtes Diebesgut welches verkauft werden kann.

Eher selten handelt es sich um Lauschangriffe von Behörden, gerade in Deutschland sind die Hürden für eine Überwachung recht hoch und sollte solch ein “Angriff” an die Öffentlichkeit gelangen, wäre dies sicher nicht sehr angenehm für die ausgehende Behörde.

Anzeichen, dass Sie ausspioniert werden

Viele Handydienste haben mittlerweile Sicherungsmaßnahmen eingeleitet, um eine Spionage auszuschließen oder zumindest aufzudecken. Bei Google (Android) und Apple (iOS) erhalten Sie beispielsweise regelmäßig Benachrichtigungen an Ihre E-Mail-Adresse, sollten Daten geteilt werden.

Sollten Sie auf einem Android-Gerät durch eine App oder aus Versehen Ihren Standort teilen, werden Sie ungefähr monatlich von Google per E-Mail über die Freigabe informiert. Sie können in den Benachrichtigungseinstellungen die Sensibilität dieser Nachrichten definieren. Der Mythos das Sie immer ausspioniert werden, wenn es beim Telefonieren “kratzt”, ist schon sehr lange begraben. Es existiert auch nicht den einen Hinweis, der eine Spionage enttarnt, vielmehr zählen einzelne Eindrücke und Fakten, die ein Gesamtbild ergeben.

Hier sind einige Hinweise, bei denen Sie hellhörig werden sollten:

  • Ihr Handy ist plötzlich viel langsamer als sonst. Spionagesoftware benötigt einen Teil der Leistung Ihres Handys und nutzt beispielsweise auch Arbeitsspeicher, der Ihnen dann nicht mehr zur Verfügung steht.
  • Der Akku hält nicht mehr wie gewohnt. Natürlich kann es auch altersbedingt sein, aber eine Software, die Sie im Hintergrund immer ausspäht, verbraucht Strom. Hier können Sie im Gerät die Energieoption zurate ziehen, welche App wie viel Akkuleistung verbraucht.
  • Das Gerät wird plötzlich warm oder heiß. Vielleicht sogar, wenn Sie es überhaupt nicht benutzen.
  • Vielleicht ist Ihre Handyrechnung besonders hoch. Dies kann unter anderem an Angreifern liegen, die über Ihre Handyrechnung bezahlen oder Ihr Datenvolumen ausgereizt haben.
  • Weiteres untypisches Verhalten: Sollte Ihr Handy plötzlich viel länger benötigen, um auszuschalten oder anzuschalten. Gibt es Fehlermeldungen, wenn Sie die Kamera starten möchten? Oder verbrauchen Sie plötzlich viel mehr Datenvolumen als gewöhnlich?

Anhand dieser kleinen Puzzleteile werden Sie recht schnell merken, ob etwas anders ist als üblich.

Achten Sie auf App-Berechtigungen

Ganz typisch sind falsch gesetzte App-Berechtigungen. Sie sollten also immer hinterfragen, ob eine App wirklich die angeforderten Berechtigungen benötigt. Beispielsweise ist es eher fraglich, ob eine App mit der Sie zeichnen, auch auf Ihren Standort zugreifen muss.

Weiterhin sollten Sie niemals Apps außerhalb des entsprechenden Play Stores oder App Store herunterladen und installieren, die einzige Ausnahme sind hier Firmeninterne Apps oder solche, die Sie selbst entwickelt haben und testen möchten.

Schalten Sie aus, was Sie nicht benötigen

Viele Handynutzer lassen gerne alles aktiviert – viel zu umständlich erscheint der Weg, NFC immer wieder aktivieren und deaktivieren zu müssen, wenn es (nicht) benötigt wird. Gewöhnen Sie sich an Module, Dienste und Apps zu beenden, wenn Sie sie nicht nutzen. Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auf folgende Einstellungen haben:

  • Bluetooth
  • NFC
  • Mobile Daten
  • WLAN
  • Infrarot (wenn vorhanden)

In Ihren Systemeinstellungen können Sie nicht-verwendete Hintergrundprozesse beenden. Unbekannte Apps sollten Sie regelmäßig löschen.

Nutzen Sie Anti-Viren-Software

Es existieren immer auch Anti-Viren-Apps für Ihr Handy, nutzen Sie diese in jedem Fall. Für eine grundlegende Sicherheit sind kostenfreie Varianten vollkommen in Ordnung, sofern Sie sie aus dem offiziellen App-Store heruntergeladen und installiert haben. In der Regel haben auch die Gerätehersteller spezielle Software, die Sie und Ihre Daten schützen.

Vermeiden Sie freie WLAN-Netze

Wenn Sie öffentliche Hotspots und WLAN-Verbindungen verwenden möchten, ist da zunächst kein Problem zu erkennen. Wichtig ist hierbei allerdings, dass Sie auf gar keinen Fall sensible Aktionen durchführen, wenn Sie sich in einem solchen öffentlichen Netzwerk befinden. Also kein Online-Banking, keine E-Mails abrufen, Passwörter eingeben oder Online-Shoppen.

Der Grund ist ganz simpel: Zu Hause sind Sie in Ihrem Netzwerk geschützt. Fremde müssen Sie um Ihr Netzwerk-Passwort bitten und Sie haben auch die Möglichkeit, einen Gast-Zugang einzurichten. Wohingegen Sie bei öffentlichen Netzwerken zwar eine Verschlüsslung der Daten haben, aber die wichtige Zugangssperre existiert nicht, also kann sich jeder beliebig mit einwählen.

Sie vermuten Spionagesoftware – das ist zu tun

Wenn Sie unter dem Strich zur Überzeugung gelangen, dass Sie ausspioniert werden, können Sie im einfachsten Fall Ihr Handy über die Einstellungen auf den Werkszustand zurücksetzen. Ihr Handy ist dann genau so, wie an dem Tag des Kaufes. Achten Sie allerdings darauf, keine Backups einzuspielen und wenn, dann nur solche, bei denen Sie sich sicher sind, keine Schadsoftware zu installieren.

Sollten auf Ihrem Handy sehr sensible Daten gespeichert sein oder ein ungutes Gefühl nach der Zurücksetzung des Handys zurückbleiben, können Sie sich auch an ein Unternehmen wenden, dass auf Mobile-Sicherheit spezialisiert ist. Sogenannte forensische IT-Experten haben Möglichkeiten und Software, an die normale Handynutzer niemals gelangen könnten. Selbstverständlich wird dieser Schritt vermutlich etwas teurer.

Ähnliche Artikel:

  1. Mein neues Handy HTC Desire HD
  2. Großes Handy Gewinnspiel
  3. Handy Gewinnspiel
  4. Aktienhandel mit dem Handy – Welche Optionen gibt es?
  5. Abgefahrene Internet Fakten über Haare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.

Finde mich auf

Werbung